Berufliche Nutzung von Netzwerken im Vergleich in Deutschland 2012

Heute bin ich im Blog von Henner Knabenreich auf einen interessanten Artikel gestoßen. In dem Interview mit Stefan Schmidt-Grell ging es darum, wie Xing nun doch noch auf den Recruiting Zug aufspringen möchte. Bis jetzt konnte die Xing AG ihre doch beachtlichen Verbreitung in Deutschland mit gerade mal 11,5 Mio. € Umsatz in diesem Segment kaum in Geld umsetzen. In Zeiten abnehmenden Interesses an neuen Premiummitgliedschaften sind aber alternative Geldquellen existentiell. Eine Aussage jedoch viel besonders auf:

In unserem deutschsprachigen Heimatmarkt ist XING das am schnellsten wachsende beruflich genutzte Netzwerk. Mehr als vier von fünf Seitenaufrufen in beruflichen Netzwerken entfallen auf uns.

Die Aussage „mehr als vier von fünf Seitenaufrufen“ sollte doch mal genauer analysiert werden. Eine Gegenprobe:

Der einfache Vergleich Xing vs. LinkedIn

Machen wir uns im ersten Schritt einfach: Definieren wir ausschließlich Xing und LinkedIn als berufliche Netzwerke. Gemessen an den Zahlen des Google Double Click AdPlanner aus Januar sehen wir folgendes Verhältnis:

Xing vs LinkedIn UV Deutschland 2012

Xing vs LinkedIn UV Deutschland 2012

Das Verhältnis, was mit „mehr als vier von fünf Zugriffen“ definiert wurde, vermag ich nicht erkennen. Allerdings können diese als grobe Rundungsdifferenzen im wohlwollenden Sinne des Betrachters interpretiert werden.

Das Herunterbrechen auf Xing und LinkedIn ist mir aber in Zeiten zunehmend fragmentierter sozialer Netzwerke zu profan. Wie sieht es ganzheitlich aus?

Der komplexe Vergleich +Facebook und Twitter

Berufliche Zugriffe erfolgen aber auch über andere Netzwerke. Deswegen habe ich Facebook und Twitter hinzugezogen. Das Ergebnis:

Anteil beruflicher Zugriffe in Deutschland 2012

Anteil beruflicher Zugriffe in Deutschland 2012

Hieran erkennt man wie die Verteilung aller beruflichen Zugriffe (der großen Vier) verteilt ist. Ganz klarer Favorit: Facebook, danach Xing, LinkedIn und zum Schluss Twitter.

Wie sind diese ermittelt? Die UV kann man noch einfach über Google messen, wie aber privat und beruflich zuordnen? Hier kam mir die Bitkom in einer Studie zu Hilfe:

Auszug Bitkom Studie

Auszug Bitkom Studie

An der Grafik erkennt man, wie die großen vier beruflich und privat genutzt werden. Hieraus habe ich einen Faktor ermittelt:

Transformation in digitale Form

Transformation in digitale Form

Ich habe 25 % Cluster unterstellt:

  • Ausschließlich Beruflich = 100 %
  • Überwiegend beruflich = 75 %
  • …….

Am Beispiel Xing ergibt das: (19*1) + (36*0,75) +  (28*0,5) + (7*0,25) + (10*0,1) = 61,75 %. Das bedeutet: 61,75 % aller Zugriffe auf Xing sind beruflich induziert.

Die Unique Visitors sind ja bekannt. Multipliziert mit dem „Bitkom Faktor“ ergibt das folgendes:

Transformation der UV in beruflich / privat

Transformation der UV in beruflich / privat

Daran erkennt man: Facebook wird zwar in einem viel geringeren Maße beruflich genutzt, macht das mit der schieren Masse aber wieder wett. Als Säulendiagramm sehen die beruflichen UV wie folgt aus:

beruflich Zugriffe auf Netzwerke

beruflich Zugriffe auf Netzwerke

Das zu meiner Interpretation, wie die Netzwerke beruflich genutzt werden.

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