Ich hatte letztens schon über Bluesky berichtet. Es wird an vielen Stellen dargestellt, dass es eher ein duetsches Rückzugsgebiet ist. Tatsächlich ist prozentual die Anzahl der deutschen Posts im einstelligen Bereich (Danke an Aurel Wünsch, der das mal ausgewertet hatte).

Doch wie kann man eine Vergleichbarkeit herstellen? Da absolute Zahlen schwierig sind, ein Beispiel aus der lokalen Blase: Hier gibt es den „Fotovorschlag“, der auf X (aka Twitter), als auch auf Bluesky aktiv ist. Er postet jeden Tag ein Thema und die Interessenten können dann ein passendes, eigens Bild zu dem Thema darunterhängen. Was es spannend macht: Er postet ungefähr zeitgleich am Tag mit dem exakt selben Text und Hashtags (wobei die bei Bluesky ja „noch“ unnötig sind).

Ich habe jetzt die Beiträge über einen Zeitraum angeschaut, angefangen ein paar Wochen, bevor der Account bei Bluesky überhaupt anfing. Aber fangen wir überhaupt erst mal mit der Systematik an:

Hier die Gegenüberstellung eines Tweetes von Fotovorschlag und dessen Pendant auf Bluesky

(FunFact am Rande: Hier erkennt man die Ähnlichkeiten von Bluesky und X recht deutlich) Ich habe mal zwei herausgesucht, die Fotovorschlag jeweils am 23.10.2023 auf Bluesky und X publiziert hat. Hinweis: Die Anzahl der Antworten sieht man bei Bluesky nicht direkt, sondern nur in der Suche.

Jetzt habe ich die Interaktionen gemessen, also wie viel Likes, Antworten und Replies der jeweilige Post bekommen hat. Diese Zahlen habe ich an zwei Terminen ermittelt und sind somit stichtagsbezogen. Wenn ihr sie heute überprüft, mögen sie etwas abweichen. Per gestern hat Fotovorschlag auf X ein Schloss davor gehängt, so dass der direkte Vergleich nicht mehr möglich ist.

Disclaimer: Ja, ich weiß, dass die empirische Relevanz überschaubar ist, da hier nur die „Bubbles“ vom Fotovorschlag verglichen werden und keinen Rückschluss auf die Gesamtheit zulässt.

Zurück zu den Zahlen: In Excel gegeossen sieht es so aus:

Hier die Interaktionsraten Bluesky vs. X (vormals Twitter) auf Fotovorschlag.

Spannend sind die Ausreißer: Hat auf X der höchste Wert an Interaktionen 402 erreicht (die Summe aller Antworten, Retweets (damals) und Likes, so ist dieser Peakwert bei Blueksy immerhin 589.

Wenn jemand Interesse an der Excel mit den Rohadaten hat, kann sich gern bei mir melden.

Hier der Artikel in englisch.

In den vergangenen Wochen wurde ein „neues“ soziales Netzwerk immer häufiger zitiert: Bluesky. Was ist Bluesky (Hier bei LinkedIn) denn jetzt genau und was hat es damit auf sich?

Im Moment ist es „Invite Only“, also ein bestehender User auf Bluesky kann ungefähr alle 10 Tage jemanden einladen: Mit diesem Code kann er sich dann anmelden (Übrigens, Journalisten können sich, genau wie Unternehmen, über die White List beschleunigt einen Account sich zulegen). Bluesky ist ein Projekt von Jack Dorsay (initial), dem ehemaligen CEO des damals sogenannten Netzwerkes „Twitter“, was jetzt auf X hört.

Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk haben sich dort einige Veränderungen durchgesetzt: Verfizierte Accounts wurden abgeschafft, stattdessen bekommen Abokunden einen Haken. Zusätzlich wurde die Moderation eingeschränkt und Bots fluten die Plattform. Das führte dazu, dass Werbekunden sich zunehmends von der Plattform zurückziehen. Dieses hat sich verstärkt, als Elon Musk direkt gegen humanitäre Hilfe der Seenotrettung votierte. Mit dem Angriff der Hamas auf Israel wurde so viel Fake Potenzial angezeigt, dass sogar die EU sich gemüssigt fühlte, hier X einen Brief zu schreiben und auf Abhilfe zu drängen (Hier der Original Post auf X).

Ergebnis war, dass mittlerweile Großkunden und Behörden sich aus X (aka Twitter) zurückziehen und das Feld dem Mainstream auf Twitter überlassen.

Aber wo Alternativen finden? Neben Mastodon (das irgendwie nicht aus den Puschen kommt) konnte hier vor allem Bluesky punkten. Ein Grund ist, dass es sich anfühlt wie Twitter vor 10 Jahren. Durch die (noch vorherschende) Invite Policy. Der Funktionsumfang ist noch eingeschränkt (Keine DM, keine animierten GIF, keine Videos), aber es ist gut benutzbar. Vor allem: Es ist ein konstruktiver Austausch, so wie man sich an Twitter erinnert.

Ich (so dass, ist jetzt aber eine rein subjektive Wertung) fühle mich auf Bluesky wohl und viele, mir vertraute Accounts sind da, mit denen sich man austauschen kann. Aktuell ist es eher „links“, kaum konservative Accounts, rechts von Polenz, was ich sehr bedaure. Aber die kommen auch sukzessiv.

Gunnar Sohn sieht das etwas anders.

This article in english.

Die Tage stolperte ich über einen Tweet von Alf Frommer:

Die Antwort ist eigentlich einfach: LinkedIn hat eine PayWall, also nicht alle Funktionen sind für alle Mitglieder zugänglich. Einige Funktionen sind recht interessant, für manche sind die Funktionen, die Geld kosten essentiell.

Vorab: Ist LinkedIn kostenfrei?

Es gibt bei LinkedIn eine kostenfreie Variante („Freemium“ genannt). Damit kann man schon allerhand anfangen: Mit Kontakten kommunizieren, Unternehmensprofil erstellen (auch oder besser gerade für Freiberufler und Freelancer interessant), Gruppen besuchen und man hat schon eine brauchbare Suche.

Zentrale Vorteile für einen Premium Account sind:

  • Mehr Suchfilter (gerade für Recruiter interessant)
  • InMails, also die Möglichkeit, „Nicht Kontakte“ anzuschreiben
  • LinkedIn Learning: Die Lernplattform für LinkedIn
  • Sales Funktionen, für kleine Unternehmen, die kein eigenes CRM haben

Hier ist also eine PayWall: Für mehr Funktionen muss man also bezahlen, um diese nutzen zu können. LinkedIn selber lebt von drei Säulen: Premiummitgliedschaften, Stellenmarkt und Werbung.

LinkedIn Premium: Wer und Warum!

Interessant sind die Premiummitgliedschaften, wenn die erweiterten Funktionen benötigt werden. Wenn man da an die Grenze stößt, merkt man es auch selber schnell. Spannend für

  • Recruiter
  • Leute, die die Lernplattform nutzen wollen
  • Freiberufler, die kein eigenes CRM kaufen mögen

…also analog oben.

Wichtig ist noch: Nicht alle Premiummitgliedschaften sind so teuer. Es fängt bei ca. 10 € im Monat an (sog. Essential Mitgliedschaft – Achtung, Link geht nur für Basisnutzer).

Zum „Wer“ fallen mir auch noch zwei Dinge ein:

Für viele ist die LinkedIn steuerlich absetzbar und wer zudem noch vorsteuerabzugsfähig ist, bezahlt also nicht mal die Hälfte. Oftmals werden die Premium Accounts auch vom Arbeitgeber bezahlt, vor allem dort, wo die Funktionen sinnig sind (also: Recruiter, HR, Sales, Marketing etc.). Unternehmungen ab einer bestimmten, kritischen Masse können auch Firmenaccounts haben, wo eine bestimmte Anzahl oder sogar alle eine Premiummitgliedschaft inkludiert haben.

LinkedIn hatte ja schon früher Umfragen. Die wurden (ich glaube 2013 oder so) eingestellt. Nach vielen Nutzerfragen kamen diese allerdings wieder. Fluch oder Segen? Gefühlt ist meine Timeline zur Hälfte mit Umfragen gefüllt. Also Zeit lt ist meine Timeline zur Hälfte mit Umfragen gefüllt. Also Zeit, es mal selber auszuprobieren. Also mal eine Primitumfrage gemacht und schauen, was passiert:

Reaktion: 82 teilgenommene Stimmen, 4.668 Views. Für eine eher sarkastisch gehaltenen Minimalumfrage schon eine richtige Ansage (wobei sich der Effekt wahrscheinlich sehr schnell abnutzt).

Wie erstelle ich eine Umfrage auf LinkedIn?

Eine Umfrage zu erstellen geht recht einfach.

1. EInfach auf den grauen Bereich auf der Startseite klicken, wo man einen Beitrag schreiben kann

2. Unten sieht man ein paar Balken: Darauf klicken

3. Dann kommt die Umfrage mit dem Fragetext, mindestens zwei Optionen und die Dauer der Umfrage

Wenn die Umfrage durchgeführt wird, kann der Ersteller der Umfrage mit Klick auf „xy Stimmen“ übrigens detailliert sehen, wer teilgenommen und wie gestimmt hat. Diese sieht aber nur der Ersteller.

Wenn Sie die Umfrage zum Beispiel in Gruppen teilen möchten, dann können Sie den Link übrigens kopieren, wenn Sie auf die drei grauen Punkte oben rechts in der Umfrag anklicken: Dort können Sie den Link kopieren, aber auch die Umfrage löschen, schließen, unsichtbar machen und, für aktivere Teilnehmer auf LinkedIn, oben an Ihr Profil anheften.

Sollte ich Umfragen auf LinkedIn nutzen?

Auch hier traue ich mir keine digitale Antwort zu. Aber ein einfaches Ja oder Nein muss man mit der Zielsetzung Ihres LinkedIn Profils korrespondieren.

Wenn Sie auf Aufmerksamkeit angewiesen sind (zum Beispiel Freiberufler oder Selbstständige) würde ich es empfehlen. Sinn ergibt es zusätzlich, sich in der eigenen Profession eine Umfrage zu starten (Bei mir denke ich an Projektmanagment an „Sind Zertifizierungen sinnvoll“). Dabei sollte man Fragen nehmen, die polarisieren und eventuell auch als Option n zu nehmen („Anderes, siehe Kommentar“): Dadurch werden die Betrachter motiviert, etwas in die Kommentare zu schreiben, was widerum die Sichtbarkeit der Umfrage verbessert. Der LinkedIn Algorithmus belohnt Aktivität.

Zur Sichtbarkeit der Antworten für den Ersteller: Ich habe jetzt zweimal erlebt, dass auf eine Antwort von mir mit Akquiese reagiert wird („Sie haben mit nein gestimmt: Darf ich Sie unverbindlich mal anrufen, warum?“ – NEIN!). Solche tendenziel kalten ANfragen finde ich nicht sinnvoll.


Unternehmensseiten bietet LinkedIn eigentlich seit Anbeginn an. Produktseiten wiederum gab es schon, und wurden leider 2014 sang- und klanglos entfernt. Jetzt kann man wieder welche Anlegen.

Wie lege ich ein Produkt auf LinkedIn an?

Grundlage eines Produktes ist ein Unternehmensprofil. Ohne dieses können Sie keine Produktseite anlegen. Wenn Sie bereits eine Unternehmensseite (oder LinkedIn Unternehmensprofil) besitzen, so fehlt der Reiter Produkte noch. In der Adminansicht (also: Wenn Sie Administrator des Unternehmensprofiles sind), sehen Sie den Reiter Produkte und können hier Ihr erstes Produkt anlegen:

Produkt anlegen auf LinkedIn

Wenn Sie auf den Button klicken, müssen Sie zuerst einen Namen für Ihr Produkt wählen:

Namen des Produktes auf der Unternehmensseite von LinkedIn anlegen

Danach müssen Sie sich durch verschiedene Pflichtbereiche in den Details klicken:

Produkt auf der Unternehmensseite von LinkedIn konfigurieren

Wichtig ist dabei, dass ein „CTA“ = „Call to Action“ mit angeboten werden muss (Oben rechts). Sie können (und sollten) auch weitere Medien einbetten, wie zum Beispiel Videos oder auch Dokumente. Schwierig ist die Porduktkategorie: Diese sind zur Zeit nur auf Englisch und es fehlen aus meiner Sicht „Oberkategorien“ wie zum Beispiel „Beratung“ („Consulting“) oder auch einfach Social Media. In meinem Beispiel habe ich mich dann für „Social Media Management Software“ entschieden, was aber meinen Tätigkeitsbereich eigentlich nur schrammt, aber nicht stimmig ist.

Danach muss Ihr Produkt zur Überprüfung eingereicht werden:

Produkt auf der Unternehmensseite von LinkedIn zur Überprüfung einreichen

Die Überprüfung soll laut LinkedIn dann um die zwei Wochen in Anspruch nehmen. Mal sehen, ob meine eher rudimentäre Produktseite das Review durch LinkedIn übersteht. Ich befürchte mal nein, aber wir werden es sehen. Ich habe auf jeden Fall mal „LinkedIn Beratung“ (wie oben in den ersten Screenshots zu sehen) mal durch etwas unverfänglicheres getauscht, da LinkedIn in der Benutzung Ihres Namens manchmal sehr eigen ist.

Ich verfolge seit nunmehr 10 Jahren (ist das lange her), wie sich die beiden Busienss Plattformen LinkedIn und Xing in Deutschland entwickeln. Dadurch ergeben sich interessante Zeitreihen. Da gerade regelmäßig die bedien Plattformen verglichen werden, dachte ich mir, es wäre Zeit für ein kleines Update und die Zahlen erneut mal anzupassen. Dabei musste ich auch den DAX anpassen, da mittlerweile Wirecard durch Delivery Hero ersetzt wurde.

Wie immer betrachte ich zum einen die Mitarbeiterm, aber auch die Follower der DAX 30 Konzerne. Diese Konzentration hat den Hintergrund, da gerade da zum einen am ehesten Jobs und Recruiting passieren, aber auch, interessant für Freelancer und Freiberufler, am meisten Projekte ausgeschrieben werden.

Betrachtung in Summe – Mitarbeiter

Wie immer gehe ich über die Unternehmensprofile und schaue, wie viele Mitarbeiter ein Konzern hat. Diese summiere ich für die DAX Konzerne. Die Entwicklung seit 2010 sieht dabei wie folgt aus:

Bei LinkedIn erkennt man einen Einbruch 2019. Aber seit der letzten Messung im April 2020 sind es wieder erheblich mehr geworden. Auch Xing, schafft es, die Anzahl konstant zu halten (auch wenn es bei einzelnen Unternehmen zu Abwanderungen kommt).

Hier eine Übersicht aller DAX Konzerne.

Vergleich der Follower

Mittlerweile gar nicht mehr spannend, da erwartbare Ergebnisse, die Follower der DAX 30 Konzerne.

Absoluter Spitzenreiter ist dabei (wie die Jahre davor) Siemens mit über 4 Millionen Follower bei LinkedIn. Bei Xing spielen die Follower selbst bei großen Konzernen nur eine untergeordnete Rolle, die Lufthansa zum Beispiel hat die Möglichkeit, dem Unternehmen zu folgen bei XING sogar abgeschaltet, während bei LinkedIn nahezu auf eine halbe Million Follower kommt. Wie sagt Petra von Strombeck, CEO bei Xing: „Wir bieten keine Bühne für den lautesten„. Genau genommen scheint, zumindest bei Konzernen, Xing gar keine Bühne zu bieten. Hier die Entwicklung seit 2010 im Vergleich in Summe:

Auf die Konzerne verteilt sieht es dann so aus:

Zum Vergleich: Während bei XING ins Summe 740.000 Menschen einem Unternehmensprofil der DAX Konzerne folgen, gibt es auf LinkedIn insgesamt 7, die allein über 1 Million Follower kommen.

In letzter Zeit steigt die Nutzung von LinkedIn scheinbar stark an. Mit der Nutzung kommen aber auch die „Reichweitenjäger“. Andere sind von Anfragen von Gesundheits-, Glücks- und Erfolgscoaches eher genervt und brauchen auch keine Unterstützung auf Powerpointebene, um endlich mehr Leads zu generieren.

Heute las ich einen spannenden Artikel von Sonja Berger genau zu dem Thema der steigenden Nutzung von LinkedIn. Genau genommen verweist sie auf einen Artikel von Urs Prantl, der die geänderte Nutzung von LinkedIn kritisiert. Im Kommentar bei Sonja konnte ich mir allerdings nicht den Klugscheißmodus verkneifen, dass LinkedIn in der Schweiz bereits seit 2010 größer ist, als XING.

LinkedIn befindet sich im Wandel: Zum einen wird die Oberfläche verjüngt und Mainstreamfeatures wie „Stories“ publiziert. Kann man mögen oder nicht – sich einen Trend zu wiedersetzen geht nicht. Da kommt das alte „Love it – or leave it“ zum Tragen.

Auf der anderen Seite steigt mit der Nutzung auch die Anfragen und InMails. Ein Kommentar in Sonjas Artikel traf es:

….dass diese plumpen Nachrichten nicht von „bedürftigen“ Coaches und Beratern kommen, sondern von illegalen codierten Chatbots.

Ich wollte mal wissen: Wie schwierig ist es eigentlich, an solche ominöse Bots zu kommen? Muss ich da im Darknet mit geklauter Kreditkartennummer im Grenzbereich der Legalität agieren?

Eine Suche bei Google hilft: Hier werden sofort Anzeigen für Bots einem in die Suchergebnisse gebracht. Ein (englischsprachiges) Video demonstriert ausführlich, wie Kontaktanfragen automatisiert werden:

Wem das zu lang erscheint: Ja, auch auf deutsch findet man auf Anhieb Unterstützung:

Also: Die Bots sind im Handumdrehen zu Erwerben und automatisieren Dein ganzes Marketing. Der Traum vom „passiven Einkommen“.

Allerdings kann so ein Bot auch zügig erkannt werden. Ich würde mich freuen, wenn da LinkedIn helfen würde und solchen Bots das Handwerk erschweren würde.

Bis dahin hilft es nur, sich etwas zu schützen (Folgen und Vernetzen Buttons tauschen zum Beispiel, wenn es zu schlimm wird, kann man auch dazu auffordern in den Einstellungen, dass Kontaktanfragen die Eingabe der Mailadresse erfordern). Und wenn dann doch eigentümliche Anfragen kommen, die Anfrage abzulehnen und ausdrücklich mit „ich kenne abc nicht“ bestätigen. Das führt irgendwann dazu, dass LinkedIn Kontaktanfragen dieser Personen sperrt. Das klappt aber nur, wenn viele mitmachen.

LinkedIn hat aktuell seine Oberfläche (GUI – Graphical User Interface) etwas modernisiert. Aktuell sieht es damit so aus:

Es wirkt jetzt moderner, nicht mehr so auffällig. Viele Änderungen betreffen außerdem die mobile Anwendung (ein Artikel zum Redesign findet sich bei LinkedIn hier). So wedren zum Beispiel auf dem Handy jetzt die gleichen Suchfilter angezeigt, wie auf der Desktopoberfläche.

Insgesamt etwas dezenter, das „blau“ ist, vom Logo abgesehen, stärker in den Hintergrund getreten.

Ansonsten Ist es recht ähnlich geblieben, mit Schnellblöcken für die Unternehmensseiten, Zugriff auf beliebte Diskussionen und in der Mitte nach wie vor die Timeline, wie wir sie kennen. Auch der Zugriff auf die beliebtesten Kurse sind geblieben (wobei ich jetzt nicht weiß, ob es sich dabei um ein Premiumfeature handelt, oder es generell zur Verfügung steht).

Es handelt sich also (zumindest in der Desktopvariante) eher um Kosmetik, als um inhaltliche Anpassung.

LinkedIn in Deutschland

Insgesamt scheint die Nutzung von LinkedIn massiv in Deutschland anzuziehen. Dieses leite ich aus meiner persönlichen Wahrnehmung, zum Beispiel bei den Foren ab: Mittlerweile habe ich in meinen Foren rund um Projektmanagement wesentlich mehr Traffic auf LinkedIn, als zum Beispiel auf Xing.

Allerdings hat die höhere Nutzung von LinkedIn auch ihre Schattenseiten: Verstärkt kommen Anfragen von Ernährungs- oder Gesundheitscoaches oder in der Timeline versuchen Personen mittels Funnelmarketing einen auf deren Seite für Webinare zu ziehen.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall für Leute, die etwas eigentümliche Kontaktanfragen erhalten oder nach eine bestätigten Kontaktanfrage gleich zugemüllt werden mit Nachrichten wie

„Möchtest Du schnell Reich werden? Ich habe einen Weg gefunden, am Tag 7.233, 34 € zu verdienen – GARANTIERT

den „Vernetzen“ gegen den „Folgen Button zu tauschen (Anleitung hier). Die Kontaktanfragen kommen häufig von Bots, die mit der getauschten Variante nicht umgehen können. Man kann das Ergebnis gut beobachten, dass plötzlich immer mehr Folgen, die Vernetzungsanfragen aber drastisch zurückgehen.

Ich werde demnächst mal wieder mal die DAX Konzerne vergleichen: Daran kann man viel erkennen. So hat Siemens bald die 4 Millionen Follower auf LinkedIn erreicht und damit Facebook (und Xing sowieso) als reichweitenstärkstes Medium in den Schatten gestellt.

intro

Jetzt ist es so weit: Mein „Drittes“ Buch für Social Media ist erschienen. „Drittes“ habe ich in Anführungszeichen gesetzt: Das Buch ist eine Co Produktion mit Constanze Wolff.

Kossi mit neuem Buch LinkedIn und XING für Dummies

LinkedIn und XING für Dummies

Meine beiden letzten Bücher sind schon etwas länger her (zumindest im Horizont aus Sicht aus der Social Media Zeit): Das erste Buch (Social Media für Kleinunternehmer und Freiberufler) ist aus dem Sommer 2013. Damals (lang ist es her) habe ich einen großen Teil zum Beispiel Google+ gewidmet, um den Wert in der Suche und die Integration im Android (also vor allem Maps) hervorzuheben. Und auch So.Cl …. das fand ich auch Klasse. Gibt es aber auch nicht mehr (mein Buch durchaus schon).

Daraufhin folgte 2014 „LinkedIn für Dummies„, was nur LinkedIn allein gewidmet war. Da ich Ende 2013 meine Firma gegründet hatte, folgte erst mal wenig.

Jetzt kam der Wiley Verlag auf die Idee, die Themen XING und LinkedIn in einem Buch zu bündeln: So entstand die Idee für Netzwerken mit XING und LinkedIn für Dummies, was ich jetzt in meinen Händen halte. Die Idee war es, verschiedene Funktionen auf Metaebene zu erörtern (Was ist Content, was sind Unternehmensprofile, wie lege ich ein Profil an, was ist am wichtigsten, wie stelle ich eine Kontaktanfrage, wie suche ich Mitarbeiter und was einem noch so alles einfällt). Dabei haben Constanze Wolff und ich uns aufgeteilt und die Themen geclustert. Zuerst wurden die Bereiche generisch beschrieben und dann jeweils auf XING und LinkedIn in einem spezifischen Bereich weiter ausgearbeitet, bis hin zu einer genauen Arbeitsanweisung.

Erstaunlich war dabei für mich, wie sich die Details seit meinem ersten reinen LinkedIn Buch in 2014 schon wieder geändert haben. Und die Mitgliederzahlen haben sich weltweit seitdem verdoppelt, in Deutschland sogar tendenziell verdreifacht. Wenn man sich meine ersten Blogbeiträge von LinkedIn anschaut, ist es um so erstaunlicher, wie sich die Plattform entwickelt hat.

Über Feedback würde ich mich freuen und vor allem, wenn es Euch gefällt, wenn ihr es Amazon oder anderen Plattformen erzählt.

Mein besonderer Dank geht an Constanze Wolff, die sich stark engagiert hat, an den Viley Verlag im Allgemeinen und vor allem an Marcel Ferner und Kai Zöllig

Intro

Im Moment scheint LinkedIn in Deutschland einen eindeutigen Trend nach oben (im Sinne der Nutzung) zu spüren. Das bringt naturgemäß auch mit sich, dass „Social Media Berater“ (der „Expertenstatus“ ist hier ja in keiner Weise geschützt) in die Timeline drängeln.

Leadautomation und Funnelmarketing

In letzter Zeit drängeln sich einige Butzen in die Timeline, die in kleinen Videos anpreisen, endlich Ihr B2B Marketing zu automatisieren. Die Geschäftsidee ist dabei immer dieselbe: Eigentlich sollen Ihnen Onlinekurse oder ähnliches verkauft werden. Dabei setzt diese auf eine vollständige Automation. Werbung wird ausgebracht, der Kunde dazu gebracht zu klicken und alles geht wunderbar und automatisch. Dabei werden gerne Begriffe wie „Touchpoint“ und „Leads“ verwendet. Und zum Schluss kommen immer „Sales“ oder „$$$“ dabei heraus.

Es fängt damit an, dass diese Experten selten Ahnung von LinkedIn, geschweige von B2B Sales haben: Bei Verkäufen im fünf-, sechs- oder gar siebenstelligen Bereich ist die Herangehensweise halt eine andere, als für Küchenmesser oder Nahrungsergänzungsmittel. Allein, dass die Werbung in der Timeline ist, stellt eine Verletzung der LinkedIn Bedingungen dar: Werbung muss in den gekennzeichneten Bereichen dargestellt werden, die Timeline ist eigentlich Inhalten („Content“) vorbehalten. Allerdings macht die ja auch von Agenturen betreute Audi AG auch gern falsch.

Dabei werden die Mechanismen von Facebook und Instagram übertragen, ohne Rücksicht auf die Besonderheiten von LinkedIn einzugehen. Was oft noch gelernt werden muss:

Uninteressant Anzeige melden bei LinkedIn

Wenn Werbung in der Timeline zu häufig als Spam deklariert wird, steigt der Preis für die zu schaltende Anzeige. Kommen die Meldungen zu häufig, so wird im ersten Schritt der Account des Betreibers eingeschränkt, danach gesperrt. Im Gegensatz zu Facebook und Instagram kann man aber nicht so schnell ein neues Unternehmensprofil eröffnen.

Generell sollte man sich mit den LinkedIn Bedingungen im Vorfeld auseinandersetzen, bevor man einen Funnel und automatisiertes Marketing versucht, zu etablieren. Und Kontaktbots etc. sind sowieso nicht zugelassen. Wenn man zu viele Anfragen von Ernährungsberatern oder ähnliches erhält, sollte man den „Vernetzen“ gegen den „Folgen“ Button tauschen.